Völkermühle am Rhein: Diskriminierung durch Sprache

Mittwoch, 4. September 2019 um 19.30 Uhr 

 

Es hat sich etwas verschoben in unseren öffentlichen Diskussionen. In den sozialen Netzwerken schreiben Menschen unter vollem Namen über „Schmarotzer“ oder „Männerhorden“, wenn von geflüchteten Menschen die Rede ist. AfD-Politiker wie Alexander Gauland machen sich hörbar Gedanken über schwarze Fußballer, die angeblich niemand zum Nachbarn haben möchte, und ein Unternehmer mit Aufsichtsrats-Mandat bei Schalke 04 zieht über die Afrikaner her, die aufhören sollten, so viele Kinder zu bekommen. Diskriminierung durch Sprache ist alltäglich geworden. Aber sind es nur die eingefleischten Rassisten, die die Grenzen des Sagbaren zu verschieben versuchen? Oder färbt das Problem bereits auf die Mitte der Gesellschaft ab, wenn konservative Journalisten die Klischees des Rassismus aufgreifen und den liberalen Teil der Gesell-schaft immer wieder als „Gutmenschen“ beschimpfen?

 

Der Publizist, Journalist und Kommentator der Frankfurter Rundschau Stephan Hebel, unter anderem Mitglied in der Jury zum „Unwort des Jahres“, berichtet über seine Erfahrungen und Beobachtungen mit diskriminierender Sprache. Und er skizziert die Veränderungen, die die politische Atmosphäre im Land insgesamt zu vergiften drohen.

Moderator des Abends ist Ulrich Bachmann. 

 

Die Veranstaltungsreihe "Völkermühle am Rhein" ist mit ihren bisher sechsundzwanzig Abenden auf große Resonanz gestoßen. Sie möchte über das Gespräch mit Experten*innen und Menschen fremde Länder und ihre Kultur und Geschichte näher bringen und auf diese Weise Einblicke in fremde Kulturen vermitteln und in einer Welt, die zusammenwächst, das ungezwungene demokratische Miteinander von Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen in der Region fördern.

 

Veranstaltungsort: Mediathek Eltville, Rheingauer Str. 28

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0