Mittwoch, 15. Januar 2020 um 19.30 Uhr in der Mediathek, Rheingaustr. 28, Eltville.
"Ich bin kein Nazi / kein Rassist / nicht rechts, aber..." beteuern Sympathisanten und Vertreter rechter Bewegungen und Parteien immer wieder. Besonders im Zuge der Debatten um Pegida, AfD & Neue Rechte taucht diese Abgrenzung immer wieder just bei jenen Personen auf, die man im politischen Kontinuum genau hier verorten würde.
Vatan Akyüz hat in seiner soziologischen Arbeit dieses Phänomen untersucht unter der Frage: Warum lehnen Personen mit rassistischen Einstellungstendenzen es ab, als "politisch rechts" eingestuft zu werden? Dabei hat er herausgearbeitet, was rassistisches Denken ausmacht, wie sich die politischen Kategorien "rechts", "Mitte" und "links" voneinander abgrenzen und wie sie mit rassistischen Denkmustern zusammenpassen. In welchen politischen und gesellschaftlichen Gruppen ist das gegenständige Phänomen zu beobachten? Ist dieses Phänomen auch empirisch zu beobachten? Wenn ja: Durch welche Eigenschaften lassen sich Gruppen klassifizieren, die rassistische Einstellungstendenzen aufweisen, sich aber nicht zur politischen Rechten bekennen? Wie kann man diese Beobachtungen interpretieren? Hierüber wird Vatan Akyüz berichten und sich den Fragen des Publikums und des Moderators Ulrich Bachmann stellen.
Vatan Akyüz, geboren in Wiesbaden, ist aufgewachsen in Eltville. Sein Bachelorstudium der Soziologie absolvierte er an der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale, sein Masterstudium der Soziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/M. mit den Schwerpunkten Migration, soziale Ungleichheit und empirisches Forschen. Seit Anfang 2019 ist er Verantwortlicher des interkulturellen Jugendtreffs im Jugendpark der Kulturen Eltville. Der Eintritt ist frei; Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Die Veranstaltungsreihe "Völkermühle am Rhein" ist mit ihren bisher 29 Abenden auf große Resonanz gestoßen. Sie möchte über das Gespräch mit Experten*innen und Menschen fremde Länder und ihre Kultur und Geschichte näher bringen und will auf diese Weise Einblicke in fremde Kulturen vermitteln. Die Veranstaltungsreihe dient dazu, in einer Welt, die zusammenwächst, das ungezwungene, demokratische Miteinander von Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen in der Region zu fördern.
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